Zwischenbilanz NABU-Spülsaum-Monitoring 2011-2020
Identifikation von Quellen und Transportwegen für Handlungsempfehlungen
Generelle Informations-/-Bildungskampagnen
Wissenstransfer
Ostsee




Kurzbeschreibung

Der NABU führt, wie auch weitere Akteure aus Behörden und Verbänden, an der deutschen Ostseeküste seit 2011 regelmäßige Strandmüllsammlungen durch. Als Grundlage dient der wissenschaftliche Standard des regionalen Meeresschutzabkommens OSPAR. Repräsentative Strandabschnitte von 100 Metern Länge werden viermal im Jahr von allem mit bloßem Auge erkennbaren Müll befreit und die Fundstücke nach 120 Typen und 12 Kategorien sortiert und katalogisiert.

Ziel ist die Müllbelastung zu erfassen, um darauf aufbauend Maßnahmen und Strategien zur Vermeidung des Mülleintrags entwickeln zu können. Die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) verpflichtet jeden Mitgliedstaat anhand von festgesetzten Umweltzielen bis 2020 einen „guten ökologischen Zustand“ der europäischen Meere zu erreichen und aufrecht zu erhalten. Da dieses Ziel nicht erreicht wurde, muss weiterhin an der Lösung für das Müllproblem gearbeitet werden.





Ergebnisse

Das Spülsaummonitoring deutet auf einen leichten jährlichen Rückgang im Müllaufkommen hin. Allerdings kam es während der zehn Jahre auch zu Schwankungen, sodass ein eindeutiger Trend nicht abzulesen ist. Faktoren wie Strömungen, Stürme, aber auch die Corona-Pandemie und weniger Tourismus wirken sich auf unterschiedliche Weise auf das Müllaufkommen aus.

Die TOP 10-Liste Fehmarns aus unseren Daten zeigt: Kunststoffe sind die am häufigsten gefundenen Müllteile. Verpackungen von Süßigkeiten, Zigarettenkippen oder Deckel/Verschlüsse können dabei beispielsweise der Quelle Tourismus zugeordnet werden. Kleine Kunststoffteile zwischen 2,5 bis 50 Zentimetern liegen an dritter Stelle, nach der Kategorie „Sonstiges Glas“.

Die Top-10-Liste Rügens zeigt, dass alle Müllteile mit Ausnahme der Zigarettenkippen (Kategorie „Papier/Pappe“) zu „Kunststoff/Plastik“ gehören und in der Regel dem Tourismus zugeordnet werden können. Kleine Kunststoffteile sind mit Abstand die Nummer eins.





Beteiligte Mitgliedsorganisationen des Runden Tisches Meeresmüll




Ansprechpartner
David
Pfender
David.Pfender@NABU.de








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NABU Spülsaummonitoringbericht 887.35 KB