Liegen die Getränkedosen am Strand, oder schwimmen die Plastiktüten auf der Meeresoberflächen, dann sind sie für jeden zu sehen. Aber der größte Teil des Mülls im Meer sinkt irgendwann zu Boden und entzieht sich den Blicken. Wieviel und welche Art von Müll dort liegt, untersucht das Thünen-Institut in seinen Fischereifängen.
Hintergrund und Zielsetzung
Müll im Meer ist in jüngster Zeit zu einem Hauptanliegen von Politik und Öffentlichkeit geworden. Weltweit erreichen enorme Mengen von festem Müllmaterial die Ozeane. Dieser Müll kommt sowohl von Quellen auf dem Land als auch von See. Es wird angenommen, dass die Mengen von Müll am Meeresgrund mit der Zeit ansteigen, denn die Weltbevölkerung und die industrielle Produktion nehmen ebenfalls zu.
In Europa wurde Meeresmüll als wesentlicher Gefährdungsfaktor für die marine Umwelt erkannt und als einer von 11 qualitativen Deskriptoren für den „Guten Umweltzustand“ in die Marine Meeresstrategie Rahmenrichtlinie (MSRL) aufgenommen. Die MSRL sieht die Etablierung von Monitoringprogrammen vor, um den Zustand mariner Ökosysteme regelmäßig zu erheben und zu bewerten. Studien zu Meeresmüll verwenden oft ein international abgestimmtes Protokoll ( z.B. ICES International Bottom Trawl Survey, IBTS), um den gesammelten Makromüll (>2,5 cm) standardisiert zu erfassen.
Das Ziel dieses Projektes ist die Erfassung von Menge und Zusammensetzung von Müll am Meeresboden, zur (1) Beurteilung des Ökosystemzustands und (2) zum besseren Verständnis der Mülldynamik im Meer.